Nach Elephant Beans habe ich noch am selben Tag eine weitere Rösterei in Freiburg aufgesucht: die Rösterei Schwarzwild in der Kartäuserstraße, in einem Hinterhof gegenüber dem SWR-Gebäude. Hier in den Räumen einer ehemaligen Schmiede hat Andrea Jauch im November des letzten Jahres ebenfalls eine Ladenrösterei eröffnet. An der Straße weist ein Aufsteller mit der sinnigen Aufschrift „Fahrrad parken. Espresso trinken.“ (Foto davon z.B. hier.) auf die Rösterei hin. Die studierte Betriebswirtin hat sich quasi auf dem zweiten Bildungsweg zur Barista und „Coffeologin“ ausbilden lassen und sich dann den Traum der eigenen Rösterei erfüllt. Hier bietet die sehr sympathische Inhaberin ihr Sortiment an geröstetem Kaffee, ein exklusives Sortiment an Siebträgermaschinen und Zubehör, aber auch Kurse und Events rund um Kaffee an. Neben dem Röst- und Verkaufsbetrieb ist die Rösterei aner gleichzeitig auch noch eine schöne Kaffeebar mit angenehmer Atmosphäre, in der Andrea Jauch mit sicherer Hand Kaffespezialitäten zubereitet und bereitwillig Auskünfte erteilt. Dieses Angebot wird z. B. gerne von Mitarbeitern des SWRs genutzt – kein Wunder, wenn man den Kaffee in der dortigen Kantine kennt … 😉
Auch in der Rösterei Schwarzwild habe ich aus dem aktuellen Ausschankangebot zwei Espressosorten ausgewählt und verkostet. Zunächst habe ich mich für einen sortenreinen Ethiopia Sidamo Grade II entschieden. Andrea Jauch bereitet mir diesen eigenhändig auf der DC pro (Dalla Corte) zu. Die Crema war für einen Single-Origin-Arabica-Kaffee annehmbar, die Wassermenge gerade noch so gering, dass das Getränk einen cremigen Eindruck hinterließ. Geschmacklich dominierte eindeutig das starke Zitronenaroma des Sidamos, auch gerade noch so, dass es nicht penetrant war, da es quasi auf einem runden Grundkörper „saß“. Ein sehr interessantes und empfehlenswertes Geschmackserlebnis.
Als zweiten Espresso habe ich mich für einen sortenreinen Robusta entschieden, aus dem Grunde, weil 100% Robusta sehr selten sowohl ausgeschenkt, als auch verkauft wird. Hier war die Crema – wie bei einem Robusta zu erwarten – sehr stark und beständig. Geschmacklich konnte man gut die hohe Qualität der Bohnen erkennen. Robusta wird oft zu unrecht als minderwertig gegenüber Arabica eingestuft. Hochwertige Robustabohnen können auch mit einer großen Aromenvielfalt aufwarten, aber eben mit einer anderen als die meisten Arabica-Sorten. Bei diesem Robusta in der Kartäuserstraße war ich erstaunt, wie vergleichsweise mild er im Geschmack war. Die starken Bitternoten, die sonst oft bei einem Robusta dominieren, traten hier zugunsten eines weichen und runden Gesamtkörpers zurück. Eine dringende Empfehlung für Robusta-Freunde!
Mein Fazit: Die Rösterei Schwarzwild ist unbedingt einen Besuch wert, wegen des schönen Ambientes, der symbadischen Inhaberin und des guten Kaffees!
» Webseite Rösterei Schwarzwild
» Rösterei Schwarzwild bei Facebook
5 Kommentare
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Ich war gestern bei Elephant Beans und mache mich heute auf zu der Roesterei Schwarzwild. Danke fuer die Tipps, David, und vielleicht sehen wir uns irgendwann vor der Rente.
Oh, wie ich sehe halten sie nur sehr begrenzte Gespraechsstunden. Naja, Elephant Beans war auch sehr schoen.
In Sachen Schwarzwild kann ich nur zustimmen: Der Indian Palthope Estate ist ein unglaublicher Espresso. Wer sich aus der 100%-Arabica-Ecke raustraut findet hier einen Canephora, der Eindruck hinterlässt. Man sollte ihn auch unbedingt mal als Milchgetränk in einem Cappuccino probieren. Säurearm mit einem ausgeprägten Mundgefühl, bleibt er lange am Gaumen!